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Joseph Haydn
Die sieben letzen Worte unseres Erlösers am Kreuze
(Fassung für Streichquartett)




Mittwoch
23.03.05
20:00 Uhr
Konzert mit Einführung durch die Musiker


Wolf-Ferrari Quartett
Winnie Hanel, Wolfram Thorau - Violine
Yoshiaki Shibata - Viola
Anne Müller - Violoncello


"Die sieben letzen Worte unseres Erlösers am Kreuze" von Joseph Haydn sind ein nicht nur in Haydns Schaffen einzigartiges Werk, welches barocke rhetorische Elemente mit klassischen Formen und fast romantisch anmutenden programmatischen Ideen verknüpft. Aus dem ursprünglich als Meditiationsmusik für die Passionsandacht der spanischen Stadt Cádiz bestellten Auftragswerk, machte Haydn eine eigenständige Instrumentalkomposition mit einem die Worte interpretieren musikdramatischen Aufbau. Zeitgleich mit dem Original für Orchester (tituliert "mit Pauken und Trompeten im Erdbeben"!) erschien eine eigenständige Quartettfassung, welche erheblich zur schnellen Verbreitung beitrug. Diese vermeidet durch die Reduktion der Orchesterfarben auf den reinen Streichquartettklang jegliche Äußerlichkeit und verleiht den intimen langsamen Sätzen so zusätzliche Eindringlichkeit. Gleichzeitig stellt die Ballung von sieben langsamen Sätzen in dem ernsten Rahmen eine interpretatorische Herausforderung für jedes Ensemble dar. Das Wolf-Ferrari Quartett macht am Beginn des Konzertes eine ca. halbstündige Einführung, in welcher anhand musizierter Beispiele ein Einblick in die faszinierenden Kompositionsprinzipien des Werkes, aber auch in die Interpretation des Ensembles gegeben wird.






Das Wolf-Ferrari Quartett ist ein Teil des Wolf-Ferrari Ensembles, welches 1998 aus Anlaß des 50. Todestages des spätromantischen Komponisten Ermanno Wolf-Ferrari (1872-1948) ins Leben gerufen wurde. Es setzt sich aus Studenten und Absolventen der beiden Berliner Musikhochschulen zusammen. Den Kern des Ensembles bildet ein Streichquartett mit einem Pianisten, welches auch bis zum Kammerorchester erweitert werden kann. Im Rahmen eines mehrteiligen Kammermusikzyklus wurde ein Großteil der kammermusikalischen Arbeiten des vor allen Dingen als Opernkomponist zu Beginn des 20. Jahrhunderts berühmt gewordenen deutsch-italienischen Namenspatrons aufgeführt. Durch die Kombination mit einem oder mehreren Standardwerken der romantischen Literatur (Schubert, Brahms, Schumann, Bruckner u. a.) verschaffte sich das Ensemble ein umfassendes Repertoire in den Besetzungen Duo bis Quintett. Auch entstanden eigene Bearbeitungen für die Quartett- oder Triobesetzung. Ob als Trio, Quartett oder Kammerorchester, im Mittelpunkt des Ensembles stehen immer die Musikvermittlung und der unmittelbare Kontakt zum Publikum. So werden alle Konzerte entweder moderiert, oder es werden musikalische Einführungen (sowohl in ein Konzert integriert als auch einzeln) angeboten, in denen an Hand von unmittelbar musizierten und erläuterten Beispielen ein Einblick in die Vielfalt und Einzigartigkeit der Werke vermittelt wird. Den Musikern ist es ein besonderes Anliegen mit thematisch zusammenhängenden Programmen, die von vielen als schwierig, zu intellektuell und abgehoben angesehene Gattung der Kammermusik dem Publikum näherzubringen.



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