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Biss des Wissens




Dienstag
12.10.04
19:30 Uhr
Dramatische Präsentation




Im Anruf von Gewissheit und Gewissen entdecken Ann Vielhaben, Manfred Eisner und Erich Schwarz aus dem Fundus poetischer Texte von Camus, Goethe, Nietzsche, Pascal, Cocteau, Anouilh, Shakespeare, Claudius, Jandl und R. Walser die Wirklichkeit des Unwirklichen und die Risse in unserem Seelengefüge von Wahrheit und Nicht-Wahrhabenwollen.


Nikolaj Nikolajewitsch Ge: Christus betritt mit seinen Jüngern den Garten Gethsemane. 1888, Öl auf Leinwand, 65,3 × 85 cm. Moskau, Tretjakow-Galerie



"Das Gewissen offenbart sich als Ruf der Sorge."
(Martin Heidegger)

Indem uns das Leben gegeben wurde, ist es uns zugleich aufgegeben worden. Der Lebensaufgabe zu entsprechen bedeutet, dem Leben in Würde zu entsprechen, dem Leben in Würde zu genügen.
Der Sorge um ein Ungenügen an Lebenswürde gilt die Besorgtheit des Gewissens. Wem das Gewissen schlägt, dem schlägt sozusagen das Gewissen zur eigenen Richterstunde, dem rast der Puls vor der Last einer Schuld. Gleichsam wie unverstelltes Mitleid geschieht, quasi als eine schicksalhafte Gegebenheit von Lebenszeichen, der Ruf des Gewissens an unser Selbst in Unwillkürlichkeit.
(Erich Schwarz)


Nikolaj Nikolajewitsch Ge: Das Gewissen, Judas. 1891, Öl auf Leinwand, 149 × 210 cm. Moskau, Tretjakow-Galerie

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